Erklären Gezeitenkräfte die Geysire auf Enceladus?
Was machen Sie, wenn Sie an die Hände frieren? Etwas Reiben hilft doch meistens! Genau das Gleiche scheint mit dem kleinen Saturnmond Enceladus zu geschehen. Weil er den Saturn auf einer Ellipse umrundet, knetet ihn die Gravitationskraft des Riesenplaneten ständig bis in sein Innerstes durch. Dabei entstehen Risse in seinem Eis, entlang derer sich die Eismassen um bis zu 50 cm pro Umlauf verschieben und dabei Wärme freisetzen. Damit eine solche Bewegung aber überhaupt möglich ist, muss sich unter dem Eispanzer von Enceladus ein Ozean aus flüssigem Wasser befinden.Sässe das Eis direkt auf felsigem Grund, könnte sich das Eis nicht verschieben. Zusammen mit dem Nachweis von organischen Stoffen im Auswurfmaterial der Geysire ist Enceladus deshalb eines der Topziele für Astrobiologen. Verbirgt sich unter dem Eis gar ein belebter Ozean?
Bakterienvielfalt in einer Teergrube!
Eine überraschende Vielfalt an neuen Bakterienarten fanden Forscher der  University of California (Riverside) in einer Teergrube (links im Bild) nahe Los Angeles.  Teer ist nicht nur an sich schon eine sehr lebensfeindliche Umgebung, die Bakterien in der Grube müssen auch ohne Wasser und Sauerstoff leben können. Verraten haben sich die offenbar mehr als 200 Bakterienarten durch Methangas, welches ständig aus der Teergrube aufsteigt.
Phoenix findet Wassereis auf Mars !

Unerwartet schnell hat der Mars Lander Phoenix mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit Wassereis entdeckt und damit nachgewiesen, dass an seiner Landestelle Eis direkt unter der Staubschicht verborgen liegt.
Der Nachweis gelang durch Vergleich von Fotografien, die kurz nach dem ersten Abkratzen von Oberflächenmaterial und Tage später gemacht worden sind. Dabei zeigt es sich, dass helles, weisses Material aus dem Graben verschwunden ist. Es dürfte sich dabei um verdampftes Wassereis handeln.
Gegenwärtig (18.6.08) untersucht Phoenix eine erste Bodenprobe in einem seiner Öfen. Die Resultate sollten bald eintreffen. Spannend war, dass diese Bodenprobe zuerst nicht in den Ofen gefüllt werden konnte, weil das Material stark verklumpte und nicht durch das Gitter über dem Ofeneingang geschüttelt werden konnte. War das Material zu feucht?
http://www.nasa.gov/mission_pages/phoenix/images/press/14060.htmlhttp://www.nasa.gov/mission_pages/phoenix/images/press/14060.htmlshapeimage_2_link_0
Phoenix stirbt den Kältetod
 
Viel länger als geplant, hat der Marsroboter Phoenix auf der Oberfläche unseres Nachbarn geforscht. Auch wenn vieles nicht nach Plan lief, hat Phoenix doch vor Ort das Eis im Boden des Mars untersuchen können. Die Resultate all dieser Forschungen sind noch längst nicht ausgewertet, aber einiges ist bereits bekannt. So gibt es an der Landungsstelle keine Hinweise auf organische Moleküle im Boden, statt dessen fand Phoenix giftige Salz (z.B. Perchlorat). Damit bestätigen sich die Befunde der beiden Viking Lander aus den 1970er Jahren, die ebenfalls keine organischen Moleküle an der Oberfläche entdecken konnten.
Phoenix ist wie erwartet im aufkommenden Marswinter am Nordpol „erforen“. Die letzte Kommunikation fand am 2. November statt. Am 11.11.2008 hat die NASA Phoenix offiziell für „tot“ erklärt.
http://www.nasa.gov/mission_pages/phoenix/news/phoenix-20081110.html
 
Erstmals: Fremde Planeten fotografiert !
 
Hallo! Könnte man sagen. Erstmals ist gelungen, fremde Planeten zu fotografieren - und dies gleich zwei Mal! Es sind zwar nur Lichtpunkte, die mit einem enorm aufwändigen Verfahren aus dem Hintergrundleuchten im Strahlenmeer der fremden Sonnen gefiltert worden sind, aber es sind die ersten Bilder fremder Welten.
 
Das 1. Bild zeigt das System HR 8799 im
Sternbild Pegasus. Der Stern und seine drei
Planeten wurden mit dem Keck- Gemini North-
Teleskop auf dem Mauna Kea in Hawaii im
infraroten Bereich fotografiert. Bei den
Planeten handelt es sich um Gasriesen mit
6 bis ca 15 facher Masse unseres Jupiters.
Sie umkreisen den Stern in Abständen von
24, 37 und 67 Astronomischen Einheiten
(1 AU = Abstand Sonne - Erde). Der Stern
liegt ca 150 Lichtjahre von uns entfernt.
Die Pfeile geben die Bewegung über 4
Jahre an.
 
Das 2. Bild (unten) verdanken wir dem soeben wieder in Betrieb genommenen Hubble Weltraumteleskop. Es zeigt einen Planeten um den jungen, nahe gelegenen Stern Formalhaut (25 LJ). Der Planet, Fomalhaut b, ist im Licht des abgedunkelten Sterns gerade noch erkennbar.
Methan in der Marsatmosphäre bestätigt ! ! !
 
Schon vor fünf Jahren berichteten gleich drei Gruppen von Forschern, sie hätten in der Atmosphäre des Mars Methan gefunden. Der Nachweis dieses organischen Stoffes ist für die Astrobiologie von immenser Bedeutung, weil auf der Erde fast das gesamte Methan durch Mikroorganismen produziert wird. Der Fund des Gases könnte deshalb ein Hinweis auf heute noch lebende Bakterien im Boden unseres äusseren Nachbarplaneten darstellen.
Nun hat eine Forschergruppe um Michael Mumma vom Goddard Space Flight Center der NASA das Vorkommen des Gases nicht nur bestätigt, sondern auch die Gegenden eingrenzen können, in denen das Gas freigesetzt wird. Dies ist natürlich auch für die Planung künftiger Missionen zum Mars von grosser Wichtigkeit. Welch besseren Landeplatz für einen Suchroboter, der fremdes Leben aufspüren soll, könnte man sich denn sonst vorstellen?
 
Offensichtlich muss das Methan ständig und in grösseren Mengen neu entstehen. Einerseits wird Methan in der Atmosphäre des Mars durch die UV-Strahlung der Sonne sehr schnell abgebaut. Offenbar wirken aber auch noch zusätzliche Prozesse, die den gesamten Methan Vorrat in ganz wenigen Jahren völlig vernichten. Möglicherweise handelt es sich dabei um Reaktionen des Methans mit Peroxiden im Boden.
Interessant ist auch, dass das Methan saisonal entsteht. Besonders hohe Konzentrationen massen die Forscher im Frühjahr und speziell im Sommer in der Äquatorgegend.  
 
Neben einem möglichen biologischen Ursprung wäre es auch denkbar, dass das Methan durch vulkanische Vorgänge im Boden entsteht. Dagegen spricht aber, dass die Forscher bisher keine der typischen Gase fanden, die normalerweise im Zusammenhang mit Vulkanismus auftreten. Speziell fehlt z.B. Schwefeldioxid, das stinkige Gas aus den faulen Hühnereiern.
 
Auch wenn das gefundene Methan vulkanischen Ursprungs sein sollte, wäre dies für die Astrobiologie von grösster Bedeutung. Für diese abiotische Entstehung wäre eine Reaktion mit flüssigem Wasser nötig, genau das, was die letzten Missionen zum Mars gesucht haben. In solchen Lebensräumen existieren bei uns auf der Erde die einfachsten Mikroben.
 
Man darf gespannt sein, ob bald auch das vor fünf Jahren erstmals festgestellte Formaldehyd bestätigt werden kann. Dieses Molekül wäre ein noch stärkerer Hinweis auf Leben als Methan!
 
Neue Hinweise auf einen Salzwasser -  „Ozean“ im Innern des Saturn Mondes Enceladus
 
Die spektakulären Bilder, welche die Raumsonde Cassini 2005 von der Südpolregion des kleinen Saturnmondes Enceladus schiessen konnte, waren eine auch in der breiten Öffentlichkeit viel beachtete wissenschaftliche Sensation. Auf den Bildern waren damals riesige Fontänen aus Wassereis zu sehen und es wurde schon bald klar, dass der E-Ring des Saturns aus dem Material dieser Ausbrüche gespiesen wird. Nun konnte Cassini im E-Ring Natriumsalze nachweisen, was nach Ansicht der beteiligten Wissenschaftler ein deutlicher Hinweis auf einen Salzwasser - See oder gar Ozean unter der eisigen Kruste des Mondes darstellt.
26. Juni 2009
Die Aufnahme links zeigt die Geysire über dem Südpol des Enceladus.
 
Auf dem Bild rechts sind die tiefen „Tigerstreifen“ am Südpol zu erkennen. Aus ihnen treten die Eisfontänen unter hohem Druck aus