Methan in der Marsatmosphäre bestätigt ! ! !
Schon vor fünf Jahren berichteten gleich drei Gruppen von Forschern, sie hätten in der Atmosphäre des Mars Methan gefunden. Der Nachweis dieses organischen Stoffes ist für die Astrobiologie von immenser Bedeutung, weil auf der Erde fast das gesamte Methan durch Mikroorganismen produziert wird. Der Fund des Gases könnte deshalb ein Hinweis auf heute noch lebende Bakterien im Boden unseres äusseren Nachbarplaneten darstellen.
Nun hat eine Forschergruppe um Michael Mumma vom Goddard Space Flight Center der NASA das Vorkommen des Gases nicht nur bestätigt, sondern auch die Gegenden eingrenzen können, in denen das Gas freigesetzt wird. Dies ist natürlich auch für die Planung künftiger Missionen zum Mars von grosser Wichtigkeit. Welch besseren Landeplatz für einen Suchroboter, der fremdes Leben aufspüren soll, könnte man sich denn sonst vorstellen?
Offensichtlich muss das Methan ständig und in grösseren Mengen neu entstehen. Einerseits wird Methan in der Atmosphäre des Mars durch die UV-Strahlung der Sonne sehr schnell abgebaut. Offenbar wirken aber auch noch zusätzliche Prozesse, die den gesamten Methan Vorrat in ganz wenigen Jahren völlig vernichten. Möglicherweise handelt es sich dabei um Reaktionen des Methans mit Peroxiden im Boden.
Interessant ist auch, dass das Methan saisonal entsteht. Besonders hohe Konzentrationen massen die Forscher im Frühjahr und speziell im Sommer in der Äquatorgegend.
Neben einem möglichen biologischen Ursprung wäre es auch denkbar, dass das Methan durch vulkanische Vorgänge im Boden entsteht. Dagegen spricht aber, dass die Forscher bisher keine der typischen Gase fanden, die normalerweise im Zusammenhang mit Vulkanismus auftreten. Speziell fehlt z.B. Schwefeldioxid, das stinkige Gas aus den faulen Hühnereiern.
Auch wenn das gefundene Methan vulkanischen Ursprungs sein sollte, wäre dies für die Astrobiologie von grösster Bedeutung. Für diese abiotische Entstehung wäre eine Reaktion mit flüssigem Wasser nötig, genau das, was die letzten Missionen zum Mars gesucht haben. In solchen Lebensräumen existieren bei uns auf der Erde die einfachsten Mikroben.
Man darf gespannt sein, ob bald auch das vor fünf Jahren erstmals festgestellte Formaldehyd bestätigt werden kann. Dieses Molekül wäre ein noch stärkerer Hinweis auf Leben als Methan!